Geht nicht gibt´s nicht, Hotels direkt am Ufer machen es möglich.
Nachdem wir vom Freecamper gelesen und uns auf der CMT in Stuttgart bei Herrn Frielinghaus einen Termin für Pfingsten gebucht hatten, kam uns die Idee, diese gemächliche Reise zusammen mit unseren Eltern und Schwiegereltern anzugehen, wenngleich das bei vielen Freunden eher auf Skepsis stieß. Doch die Lösung waren Hotels mit Anleger oder in der direkten Umgebung von Häfen. Viel Überredungskunst brauchten wir mit Hilfe des kleinen Videos auf der Homepage übrigens auch nicht, unsere Eltern von dieser Idee zu überzeugen und so konnte bald darauf geplant werden.
Meine Frau und ich, beide voll berufstätig, haben leider immer viel zu wenig Zeit für uns und unsere Eltern und so dachten wir uns, dass dies eine gute Gelegenheit sein könnte, Zeit miteinander zu verbringen, ohne die Uhr permanent im Blick behalten zu müssen oder keine Zeit für sich selbst zu haben. Die langsame Reisegeschwindigkeit trug auch tatsächlich erheblich ihren Teil dazu bei, ganz entspannt beisammen zu sein – zumindest als jede Libelle, Seerose und jeder Schilfgürtel gefühlte 100 Mal fotografiert waren. Da wir nicht riskieren wollten, zu lange und zu dicht aufeinander zu hocken, buchten wir für unsere Eltern am Ziel jeder Tagesetappe Zimmer in Hotels oder Gasthäusern. Abgesehen davon wäre unser Wohnwagen mit sechs Übernachtungsgästen etwas überfordert gewesen.
Mit dem Wohnwagen waren wir schon am Vortag vor der Übernahme nach Mildenberg angereist, unsere Eltern sollten dann nach der Einweisung zum Beladen dazustoßen und dann ging es auch schon los. Wir fuhren die Runde von Mildenberg nach Burgwall, Bredereiche, Lychen, Fürstenberg, Bredereiche und von Templin aus zurück nach Mildenberg. Je ein großer Koffer mit Rollen, die gut achtern auf dem Freecamper verstaut werden konnten, war leicht auch wieder von Bord und zum Hotel gerollt. Die Entfernungen zwischen Anleger und Hotel waren in der Regel nicht der Rede wert. Oft konnten wir mit dem Freecamper direkt vor dem Hotel anlegen. Lediglich in Lychen war der Weg zum Hotel ein gut 10minütiger Spaziergang.
Beispielsweise in Burgwall war das Einchecken für unsere Eltern, alle so um die 70 Jahre jung, überhaupt nicht schwer. Der Freecamper lag wie des Öfteren direkt vor der Terrasse des Restaurants, die Zimmer hinter dem Haus. So hatte jeder auch etwas Luft für traute Zweisamkeit. Meine Frau und ich hatten in dieser Konstellation übrigens den Vorteil, dass wir abends mal fix zum Duschen auf eines der Zimmer huschen konnten, da das Duschen sonst nicht immer so einfach zu organisieren und unser Wohnwagen nicht mit Dusche ausgerüstet ist.
Nach einem gemeinsamen Frühstück, das im Restaurant für die Übernachtungsgäste in der Regel inklusive und sehr reichhaltig war, kamen die Landratten wieder glücklich und erwartungsvoll an Bord. Wir konnten übrigens auch frische Brötchen direkt über die Hotels oder den Hafenmeister beziehen.
Und auch wenn das Wetter am zweiten Tag etwas wechselhaft war, so haben die herrlichen Eindrücke jeden kleinen Regenschauer wettgemacht. Leider kamen Regenschauer an dem Tag immer genau dann runter, wenn wir wegen einer Brücke gerade das Dach abklappen mussten oder die Decksziegen für eine Schleusung zum Festmachen rausmussten. Zwischendurch ist die Rundsitzgruppe im Wohnwagen als Zufluchtsort bei einer Tasse Kaffee aber auch sehr gemütlich. Meist gab es den Kaffee wie auch Vesper auf der Brücke oder direkt vorne am Bug auf der freien Fläche.
Zu knapp kam uns der Platz an Bord mit sechs Erwachsenen nicht vor. Es wechselte aber auch immer mal wer oben am oder beim Steuer saß, wer vorne das Plätschern der kleinen Bugwellen genoss und sich sonnte, die Beine ins Wasser baumeln ließ oder zwischendurch als Smutje die eine oder andere Leckerei im Wohnwagen herrichtete.
Generell können wir sagen, dass es wohl an der Mischung von viel frischer Luft, schöner Landschaft, der reichhaltigen Tierwelt aber auch der schon angesprochenen niedrigen Reisegeschwindigkeit liegt, dass für jeden etwas dabei ist. Wir haben es sehr genossen und fanden, dass die Lösung mit den Hotels eine gute Möglichkeit war, viele verschiedene Köpfe unter einen Hut zu bekommen.
Holger, Andrea, Rudolf, Ingeborg, Renate, Norbert
> Kontaktadressen der Hotels als PDF (62 KB)